Aktuelles

Im Jahre 1961 rief der aus Dülmen stammende Missionar Friedrich Kaiser (1903-1993) im fernen Peru die Gemeinschaft der »Missionsschwestern vom lehrenden und sühnenden Heiland« ins Leben. Aus ihren Reihen wurde seit längerem der Wunsch geäußert, das Wirken dieses Glaubenszeugen in besonderer Weise zu würdigen und das Seligsprechungsverfahren für Friedrich Kaiser in die Wege zu leiten. 

Missionar? Glaubenszeuge? Seligsprechung? 

Wir werden vielleicht irritiert durch derartige Begriffe. Zu sehr haben wir uns als Kirche eingerichtet in den Rückzug, in das ängstliche oder missmutige Verharren. 

Die Auseinandersetzung mit Friedrich Kaiser kann uns zu einer neuen Begeisterung verhelfen – also zu einer Offenheit für jenen Geist, der am Pfingsttag verrammelte Türen sprengt und die kleine verängstigte Jüngergemeinde in die Vielfalt und Weite der Sprachen und Nationen hineinführt.

 

     Markus Trautmann
     Pfarrdechant an St. Viktor in Dülmen

Kartoffeln aus den Anden zum Erntedank

image003Passend zum Erntedankfest haben Schwester Maura und Schwester Inmaculata aus Peru Kartoffeln nach Dülmen mitgebracht – die auf eigentümliche Weise haltbar gemacht wurden. „In den Höhenlagen der Anden gibt es keine Elektrizität, zugleich ist es so kalt, dass Kartoffeln sehr schnell in der Erde erfrieren“, erläutert Schwester Inmaculata.  Daher werden die geernteten Kartoffeln in Textilsäcken tagelang in das kalte Wasser eines Gebirgsbaches getaucht, wodurch Gähr- und Säurestoffe ausgewaschen werden. Dann werden die so behandelten Kartoffeln getrocknet; sie sind schließlich leicht wie Kastanien. Zum Kochen werden sie dann ins heiße Wasser gegeben. „Leider verschwinden auf diese Weise auch die Vitamine“, so Schwester Maura, „aber die Kartoffeln können nicht verfaulen und lange Zeit gelagert werden.“

Im Erntedankgottesdienst am 5. Oktober in St. Viktor in Dülmen konnten große und kleine Gottesdienstbesucher (darunter der Kinderchor St. Viktor) die Kartoffeln in Augenschein nehmen. „Wenn wir uns bewusst machen, mit wieviel Aufwand in anderen Teilen der Welt Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden“, so Pfarrer Markus Trautmann in der Predigt, „dann dürfen wir umso dankbarer sein darüber, dass wir hier mit allem versorgt werden und unsere Kühlschränke meistens gut gefüllt sind.“

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Goldenes Jubiläum: 50 Jahre „Bischof-Kaiser-Straße“

50J BFK StrasseEinen besonderen „Hingucker“ erwartete die Besucher des diesjährigen Dülmener Bürgerfestes am 3. Oktober: Am Verkaufs- und Informationsstand der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“ erinnerten die Veranstalter daran, dass es seit 50 Jahren eine „Bischof-Kaiser-Straße“ in Dülmen gibt. Im Herbst 1975 wurden im Zuge der kommunalen Neuordnung etliche Straßen in Dülmen und den Ortschaften umbenannt, um künftig in der erweiterten Kommune Doppelungen zu vermeiden. So gab es bis dahin sowohl in Buldern als auch in Dülmen eine „Friedensstraße“. Nachdem die Stadtverwaltung die Bürgerschaft um Namensvorschläge gebeten hatte, erfolgte nach Beratungen im Hauptausschuss am 27. November >>> dann mit Ratsbeschluss vom 4. Dezember 1975 >>> die Umbenennung der Dülmener „Friedensstraße“ in „Bischof-Kaiser-Straße“.

 

Peruanische Schwestern am Hiltruper Gymnasium

Vor dem Eingang MissionshausesEine ganz besondere Einladung durften Schwester Inmaculata und Schwester Maura am Donnerstag, dem 2. Oktober annehmen: ein Besuch im Kardinal-von-Galen-Gymnasium Hiltrup. Hier berichteten sie vor Oberstufenschülern über das Wirken der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“ und deren Gründer Friedrich Kaiser. Das Besondere: das heutige Gymnasium in bischöflicher Trägerschaft ist jenes Gymnasium der „Hiltruper Missionare“, das Friedrich Kaiser ab 1919 besuchte; 1924 machte er hier sein Abitur. Michael Hakenes, der Oberstufenkoordinator, würdigte in einer eigenen Präsentation (Auszüge aus der Präsentation >>>), dass in der Gestalt Friedrich Kaisers quasi auch ein Mitschüler der heutigen Jugendlichen gewürdigt werde. „Wir wollen uns auch in Zukunft weiter mit ihm befassen“, stellte er in Aussicht. Aufmerksam verfolgten die Jugendlichen den Vortrag der Schwestern und stellten anschließend Fragen. „Der Filmbeitrag in der Aula mit den Erklärungen der Schwester hat die Schüler sehr beeindruckt, was man nicht zuletzt an ihrer hohen Aufmerksamkeit ablesen konnte“, resümiert Hakenes. Zuvor hatte er den Schwestern die heutige Schule sowie das historische Missionshaus gezeigt.

Auf den Spuren des Damian de Veuster

IMG 3085Auch in diesem Herbst weilten zwei Schwestern der peruanischen Gemeinschaft der „Misioneras de Jesus Verbo y Vicitma“ für einige Tage in Dülmen, um von hier aus verschiedene Besuche und Vorträge zu absolvieren und abschließend am jährlichen Dülmener „Bürgerfest“ (3. Oktober) teilzunehmen. In diesem Jahr stand eine besondere Begegnung auf dem Programm, nämlich mit dem berühmten „Apostel der Aussätzigen“, dem belgischen Missionar Damian de Veuster (1840-1889). „Unserem Gründer war es wichtig, dass wir Schwestern im Noviziat möglichst viele Missionsheilige kennenlernten, um unser eigenes Apostolat besser zu durchdringen“, erklärt Schwester Inmaculata. Daher wurden zahlreiche einschlägige Bücher angeschafft. „Die Lebensdarstellung ‚Priester der Verbannten‘ von Wilhelm Hünermann über Damian de Veuster haben wir alle gelesen“, ergänzt Schwester Maura.

IMG 3090Damian de Veuster verließ Europa 1863 über Bremerhaven, um sich nach Hawaii zu begeben; ab 1873 wirkte er in der Leprakolonie Molokai. Er wurde 1995 selig- und 2009 heiliggesprochen. Rund 75 Jahre später war auch für Friedrich Kaiser Bremerhaven der Ort seiner Ausschiffung nach Südamerika. – Schwester Maura und Schwester Inmaculata besuchten am 1. Oktober zunächst den flandrischen Wallfahrtsort Scherpenheuvel, dann das Geburtshaus de Veusters mit Gedenkstätte in Tremelo und abschließend sein Grab in Löwen. „Wir suchen noch Anregungen für eine geeignete Gestaltung einer Gedenkstätte auch für unseren Gründer“, erklärt Schwester Inmaculata. „Im Augenblick planen wir in Caraveli ein kleines Museum für Bischof Kaiser“, sagt Schwester Maura.

Friedrich Kaiser: Zuschauer am Rande und mit bangem Herzen

Vor 100 Jahren feierte ein Hiltruper Missionar in Dülmen seine Primiz


In der Mitte: Alois Baumeister Man kann sich die Feierlichkeit und die Festtagsfreude anlässlich einer Primiz in früheren Zeiten gar nicht groß genug vorstellen: Um an einer „prima missa“, also der ersten Messe eines Neupriesters mitsamt Primizsegenteilnehmen zu können, so meinte damals der Volksmund, lohne es sich, ein Paar Schuhsohlen durchzulaufen. In dieser Stimmung dürften sich auch die Dülmener Katholiken befunden haben, als die Priesterweihe und Heimatprimiz von Alois Baumeister aus dem Dernekampanstanden – vor 100 Jahren.

Alois Baumeister wurde am 21. Juni 1894 geboren und fand nach Schule und Kriegsdienst zu den „Herz-Jesu-Missionaren“ in Hiltrup bei Münster. Hier war bereits der ältere Bruder August (1890-1945) eingetreten, der ebenfalls Priester wurde, allerdings nicht „in die Mission“ ging, sondern in Deutschland bleiben sollte. Alois Baumeister legte am 20. Februar 1921 die zeitlichen Gelübde, am 20. Februar 1924 die ewigen Gelübde ab. Am 9. August 1925 empfing er in Paderborn die Priesterweihe, am 16. August folgte die Primizfeier in der Dülmener Viktorkirche. 

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Was ist ein „Titularbischof von Berrhoea“?

Berrhoea1Als Friedrich Kaiser 1963 in Dülmen die Bischofsweihe empfing, wurde ihm zugleich ein „Titularbistum“ mit dem Namen Berrhoea verliehen. Was ist ein Titularbistum bzw. ein Titularbischof? Ein Titularbischof ist ein geweihter Bischof, der im Unterschied zu einem Diözesanbischof kein eigenes Bistum leitet, sondern eine andere Funktion ausübt – etwa eine „Prälatur“ wie die von Caravelí zu leiten. (Die 1957 ins Leben gerufene „Prälatur“ von Caravelí ist im kirchenrechtlichen Sinne kein vollumfänglich ausgestattetes Bistum.) Prinzipiell aber soll ein Bischof, auch in einer Prälatur, einem Bistum zugehörig sein. In einem solchen Fall (wie dem von Bischof Kaiser) wird dem ernannten Bischof ein historisches, aber untergegangenes Bistum zugewiesen – sozusagen nur „dem Titel nach“.  

Berrhoea2Das Titularbistum von Berrhoea (lateinisch Berrea) war benannt nach der antiken Stadt Beroia (heute Veria) in der römischen Provinz Mazedonien im heutigen nördlichen Griechenland. Die Wurzeln des Bistums Berrhoea gehen in neutestamentliche Zeit zurück; in unserer deutschen Einheitsübersetzung lautet die biblische Schreibweise „Beröa“. So weiß die Apostelgeschichte zu berichten, dass Paulus, Silas und Timotheus nach Beröa gelangten, nachdem sie aus Thessalonich fliehen mussten. Die Apostelgeschichte lobt die Aufgeschlossenheit der Beröer bzw. der dortigen Synagogengemeinde gegenüber der Verkündigung des Paulus – erwähnt aber auch einen Tumult, der von angereisten Thesslonichern in Beröa ausgelöst wurde (vgl. Apg 17,10-15). In der heutigen Stadt Veria wird durch ein aufwändiges Denkmal an die „Kanzel des Apostels Paulus“ erinnert.

Neue Bankverbindung

SpendenueberweisungLiebe Freunde und Unterstützer des „Fördervereins der Seelsorgeschwestern von Caravelí“!

Aufgrund der Fusion der „Bank für Kirche und Caritas“ (Paderborn) mit der „Pax-Bank“ (Köln) wurde dem Förderverein mit sofortiger Wirkung eine neue Kontonummer zugeteilt: 

Pax-Bank für Kirche und Caritas eG
Neue IBAN: DE46 3706 0193 1053 1410 01 
Neuer BIC: GENO DED1 PAX

 

Foto: stock.adobe.com/de#LenaBalk

Katholische Sonntagszeitung würdigt Bischof Kaiser

SZR 25 20 s16 2Mitte Mai veröffentlichte die "Katholische Sonntagszeitung für Deutschland" ein Interview >>> mit dem Dülmener Pfarrer Markus Trautmann, in dem es um die Verehrung bayerischer und westfälischer Glaubenszeugen ging - darunter den Dülmener Friedrich Kaiser. "Die Katholische Sonntagszeitung für Deutschland" ist eine katholische Wochenzeitung. Herausgeber ist die Augsburger Mediengruppe Sankt Ulrich Verlag. Sie erscheint bundesweit; zwei Regionalausgaben erscheinen für das Bistum Augsburg und das Bistum Regensburg.

Papst aktualisiert peruanischen Personalausweis

WhatsApp Image 2025 05 09 at 04.59.24Für einen elektronischen Personalausweis für Peru hat sich jetzt auch Papst Leo XIV. registrieren lassen. Dazu reisten Mitarbeiter des „Nationalen Registers für Identifikation und Personenstand“ des südamerikanischen Landes Ende Mai in den Vatikan, um die dafür notwendigen Daten wie Fingerabdrücke und Unterschrift des Papstes einzuholen, wie peruanische Medien berichteten. In einem für Peru historischen Ereignis habe Leo XIV. seine Privatadresse und das Foto für seinen neuen Personalausweis aktualisiert. Nun werde er den neuen elektronischen Ausweis „DNI 3.0“ erhalten, der nicht abläuft.

Der in Chicago geborene Robert Francis Prevost (69), seit dem 8. Mai das Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken weltweit, hat seit 2015 einen peruanischen Pass. Da er jahrzehntelang als Missionar und Bischof in dem südamerikanischen Land war, hat er eine enge Bindung insbesondere zur Diözese Chiclayo, die er rund acht Jahre lang leitete. Schon bei seiner ersten Ansprache nach seiner Wahl auf dem Mittelbalkon des Petersdoms erwähnte Leo die Menschen in Peru. 

Seine Registrierung fand im Zuge der Kampagne “Identifikation ohne Grenzen” statt, in deren Rahmen mehr als 500 Verfahren für in Italien lebende Menschen mit peruanischer Staatsbürgerschaft durchgeführt wurden. “Was Papst Leo XIV. getan hat, bekräftigt seine Zuneigung zu dem Land und ist auch ein Akt der Verantwortung. Es ist eine Botschaft an alle Peruaner, unsere Personalausweise auf dem neuesten Stand zu halten”, erklärte die Leiterin der verantwortlichen Behörde. “Ich danke dem Heiligen Vater, dass er sich die Zeit genommen hat, sein Dokument zu aktualisieren.” Die Kampagne “Identifizierung ohne Grenzen” wird zusammen mit dem peruanischen Außenministerium durchführt, um die Identifizierungsdienste für Peruaner im Ausland – unabhängig von ihrem Einwanderungsstatus – zu verbessern. Bisher sind peruanische Kampagnen-Mitarbeiter nach Chile, Argentinien, in die Vereinigten Staaten, nach Spanien und Italien sowie in den Vatikan gereist.

Radiobeitrag über Friedrich Kaiser

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Am Sonntag, 25. Mai, sendete Radio Horeb um 14.00 Uhr unter dem Titel „Der Apostel der Anden“ einen Beitrag über Bischof Friedrich Kaiser. Darin gab Pfarrer Markus Trautmann in einem Interview Auskunft über das Leben und die Spiritualität des künftigen Seligen und sein pastorales Wirken in Peru. – Radio Horeb ist ein bundesweiter christlicher Radiosender katholischer Prägung, der seit 28 Jahren sein Programm ausstrahlt. Radio Horeb gehört zur Weltfamilie von Radio Maria und finanziert sich ausschließlich aus den Spenden seiner Zuhörer.
Zum Beitrag >>>



„Neue Heilige“: 

Spannende Internetplattformen

 

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Das Seligsprechungsverfahren für Bischof Friedrich Kaiser ist eines von vielen, die momentan weltweit für zahllose Glaubenszeugen verschiedenster Epochen durchgeführt werden. Die „Gemeinschaft der Heiligen“, zu der ja jeder Christ berufen ist, bekommt so einen eindrucksvollen und vielfältigen Ausdruck.Das vatikanische Dikasterium für Selig- und Heiligsprechungen informiert aufeiner eigenen Website >>> über aktuelle Verfahren.



HC

Auch die Internetplattform „New Saints“ >>> dokumentiert akribisch den jeweils momentanen Verlaufsstand der Kanonisierungsverfahren sowie frühere Verfahren.
Hingewiesen sei auf die Suchmaschine dieser Website sowie die vorhandene Übersetzungsfunktion.
Viel Freude beim Stöbern!