Auf den Spuren seines Vorgängers
Bericht vom 22. Februar 2018
Peruanischer Bischof besuchte Dülmen
Erst im vergangenen Sommer wurde er als Bischof von Caraveli in den peruanischen Hochanden in sein Amt eingeführt – und schon nutzte er seinen ersten Heimaturlaub in Deutschland, um den Geburtsort seines Vorvorvorgängers Friedrich Kaiser aufzusuchen: Reinhold Nann, geboren 1960 und ursprünglich Priester des Erzbistums Freiburg, ist seit August 2017 der dritte Nachfolger des aus Dülmen stammenden Missionsbischofs. Nachdem er dem Orden der Herz-Jesu-Missionare in Münster-Hiltrup einen Besuch abgestattet hatte, begab sich der frischgebackene Bischof am Donnerstag, dem 22. Februar 2018, nach Dülmen. Hier ließ er sich von Pfarrer Markus Trautmann die Viktorkirche zeigen: An dieser Stätte wurde Friedrich Kaiser 1903 getauft, 1916 gefirmt und 1963 zum Bischof geweiht. Im Anschluss führte Pfarrer Peter Nienhaus den Gast durch die Kreuzkirche bzw. durch die Emmerick-Gedenkstätte.
Von Bischof Kaiser hörte Reinhold Nann erstmals, als er im vergangenen Jahr seinen neuen Sprengel bzw. seinen neuen Amtssitz aufsuchte. Dort, in Caravelì, haben die „Missionsschwestern vom lehrenden und sühnenden Jesus“ ihren Sitz und betreuen die Grabstätte ihres Gründers. „Bischof Kaiser war eine interessante Persönlichkeit“ – das hat der neue Bischof schon festgestellt. „Er hat sich auf ganz eigene Weise der pastoralen Not des Priestermangels gestellt und einheimische Frauen befähigt, als Seelsorgerinnen eigenverantwortlich und selbstbewusst unter den Menschen zu wirken.“







„Heilige, auch wenn es nur wenige sind, verändern die Welt.“ Mit diesem Gedanken von Papst Benedikt XVI. endete die 2011 im Laumann-Verlag Dülmen erschienene Biographie Friedrich Kaisers. Inzwischen hat ein anderer das Petrusamt angetreten: Papst Franziskus.
Am Sonntag, 20. November, starb der aus Dülmen stammende Herz-Jesu-Missionar Reinhold Frieling. Pater Frieling wurde 1926 geboren und wuchs mit zwei Geschwistern auf. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs holte er in Lüdinghausen sein Abitur nach, absolvierte bei den Herz-Jesu-Missionaren das Noviziat und dann das Theologiestudium in Oeventrop im Sauerland. 1954 wurde Pater Reinhold Frieling vom damaligen Paderborner Weihbischof Franz Hengsbach zum Priester geweiht und ging anschließend fast 16 Jahre als Missionar nach Peru. An der Seite seines Onkels, Bischof Friedrich Kaiser, arbeitete er beim Aufbau der Prälatur von Caravelí in den Hochanden mit. 1971 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurück und war seit dieser Zeit als Krankenhausseelsorger im St. Elisabeth-Hospital Herten tätig. 2012 wechselte er nach Hiltrup, wo er im Kreis seiner Mitbrüder den Lebensabend verbachte. Nach kurzer schwerer Krankheit starb er hier friedlich am Christkönigssonntag. 



