„Querida Amazonia“

Februar 2020

Eine Würdigung von Ordensfrauen und Laien 

 

Schwestern mit dem PapstWohl nur selten begegnet uns eine Person des öffentlichen Lebens, die innerlich so frei und furchtlos aus dem Glauben lebt und zugleich derart zugewandt und herzlich auf die Welt und die Menschen zugeht – wie Papst Franziskus. Die Gläubigen ermahnt er unermüdlich, nicht „die Heiterkeit, den Wagemut und die hoffnungsvolle Hingabe zu verlieren“ und stattdessen „die Angst zu überwinden, die uns in uns selbst und in unseren Besonderheiten isoliert, damit wir demjenigen in die Augen schauen und zuhören oder damit wir auf Bedürfnisse verzichten können und so denjenigen zu begleiten vermögen, der am Straßenrand liegen geblieben ist.“ Das meint der Papst natürlich nicht nur mit Blick auf Deutschland, sondern global, mit dem „Glaubenssinn der Gesamtkirche“ ...

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Bild: http://mjvv.org/2018/03/

Öffnung der Dokumente in Rom

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Seit November 2019 hält sich Schwester Inmaculata von den „Misioneras de Jesús Verbo y Víctima“ (MJVV) in Rom auf, um an der Seite der neuen Postulatorin den Seligsprechungsprozess für den Gründer der Gemeinschaft, Bischof Friedrich Kaiser, zu begleiten. In einer Mail berichtet sie von dem Beginn ihrer Tätigkeit in Rom.

Der Prozessverlauf in Rom ist – gemäß der Instruktion „Sanctorum Mater“ von 2017 (bezüglich des Ablaufs der Ermittlungsverfahren im Falle von Heiligsprechungsprozessen) – die Fortsetzung zweier vorheriger Vorgänge, die bereits in Lima abgeschlossen wurden: 

Demnach bestimmt Art. 142: Sobald die Anweisung zur Untersuchung abgeschlossen ist, müssen die Originalakten transkribiert (abgeschrieben) werden; von dieser Transkriptionsfassung („Archetyp“) wurden zwei Kopien („Transcript“ und „Public Copy“) angefertigt. Danach erfolgte der feierliche Abschluss der Untersuchung. – Hierzu hält Art. 143 fest, dass der zuständige Diözesanbischof bei der letzten Sitzung den Vorsitz führt oder aber per Dekret einen anderen Geistlichen delegiert. 

In diesem Sinne delegierte Bischof Carlos Castillo Mattasoglio, der Erzbischof von Lima, den Vorsitz der Abschlusssitzung an Bischof Octavio Casaverde, den Generalvikar der Erzdiözese.

Die Abschlussfeier fand am Freitag, dem 26. Juli 2019, um 16.00 Uhr im Priesterseminar in Lima statt. Darin leistete Mutter Trinidad MJVV den Eid, alle Dokumente nach Rom zur Kongregation für die Heiligsprechungenmitzunehmen, also die eine Abschrift („Transcript“) und die öffentlichen Kopien („Public Copy“).

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„Sieben Worte. Ein Ruf.“ – Neues Buch über Friedrich Kaiser

Sieben Worte. Ein Ruf.Papst Franziskus hat am 29. Juni 2019 einen Brief „an das pilgernde Volk Got­tes in Deutschland“ geschrieben, in dem er die deutschen Katholiken darin bestärkt, Glaube und Kirche zu erneuern. Bei dieser Gelegenheit ermahnt der Papst, den „Sensus Ecclesiae“, also den „Glaubenssinn der Gesamtkirche“ nicht aus dem Blick zu verlieren: Er „befreit uns von Eigenbrötelei und ideologischen Tendenzen“ und erinnert daran, dass jeder Gläubige immer auch „zur Gesamt­heit der Gläubigen gehört.“

Daher lohnt sich der Blick über den Tellerrand der eigenen Befindlichkeiten. In diesem Sinne erschließen sieben Predigten die beeindruckende Gestalt des aus Dülmen stammenden Missionsbischofs Friedrich Kaiser (1903-1993): Wenn man sich mit seinem Wirken in Peru befasst und sich für die vielfältige Tätigkeit der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“ interessiert – dann kann dies helfen, dass man sich nicht restlos in die Probleme hierzulande verliert. „Es gibt Zeiten, in denen die Traurigkeit mitunter mit Undankbarkeit zu tun hat: Man ist so in sich selbst verschlossen, dass man unfähig wird, die Geschenke Gottes anzuerkennen“, schreibt uns der Papst. Zu diesen „Geschen­ken Gottes“ gehört zweifellos der Glaubensmut und die Hingabe, mit der sich die von Friedrich Kaiser gegründete Schwesterngemeinschaft bis heute in den Dienst der Seelsorge stellt und auch unter widrigsten Umständen nach Wegen der Evange­lisierung sucht.

Genau diese Haltung sollten wir auch in Europa einüben. „Die Evangelisierung bringt innere Sicherheit hervor, eine hoffnungsfrohe Gelassenheit, die eine geist­liche Zufriedenheit schenkt, die für weltliche Maßstäbe unverständlich ist“, sagt Papst Franziskus. Dies ist letztlich der eine Ruf, der in sieben Ansprachen anhand verschiedener Schriftworte aufgenommen werden soll: Herausgekommen ist ein neues Buch von rd. 60 Seiten, das der Dülmener Pfarrer Markus Trautmann herausgibt. – Es kann gegen einen frankierten Rückumschlag (1,55 €) beim Pfarrbüro St. Viktor, Bült 1a, 48249 Dülmen kostenlos angefordert werden.

Johannes der Täufer

Impuls aus dem Rundbrief Nr. 241, Markus Trautmann

 
Fesnter in St AgathaJedes Jahr vor Weihnachten begegnet uns Johannes der Täufer, in diesem Jahr im Evangelium am zweiten und dritten Adventssonntag; und im neuen Jahr endet die Weihnachtszeit mit dem Fest der Taufe des Herrn. Johannes der Täufer ist so eine Art ständiger Begleiter durch die Wochen der Advents- und Weihnachtszeit. Jesus war von dem Eifer und der Aufrichtigkeit des Täufers überaus angetan; er nennt Johannes einmal „den Größten, der je von einer Frau geboren wurde“. Bei Johannes am Jordan lernt Jesus das Bußritual der Wassertaufe kennen; er selbst wird später seine Jünger beauftragen: „Geht zu allen Völkern; macht alle Menschen zu meinen Jüngern; lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe – und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ (Matthäus 28,19)

Bereits etliche Male hat Papst Franziskus die Gläubigen dazu aufgefordert, sich das Datum ihrer eigenen Taufe herauszusuchen und zu merken: „Kennt ihr das Datum eurer Taufe?“ Falls nicht, so der Papst, sollten sie jemanden fragen, der damals dabei war. „Denn das Datum eurer Taufe ist ein Tag großer Freude, an dem ihr geheiligt wurdet, an dem Gott euch seinen Geist geschenkt hat“, so Franziskus. Die Taufe sei kein Ereignis in der Vergangenheit, sondern wirke ein Leben lang. „Wenn wir unseren Geburtstag feiern, wie sollen wir dann den Wiedergeburts-Tag nicht feiern, oder uns zumindest daran erinnern?“, fragte Franziskus. Am Tauftag müsse man dem Herrn danken, „weil das eben der Tag ist, in dem Jesus in mich eingetreten ist, in dem der Heilige Geist in mich eingetreten ist.“ Wer den eigenen Tauftag vergesse, laufe Gefahr, all das zu vergessen, was Gott einem in der Taufe geschenkt habe. Vor allem das Geschenk des Heiligen Geistes, der es einem erst ermögliche, als Christ zu leben. „Es gelingt uns, in den Letzten und Armen das Gesicht des Herrn zu erkennen, der uns besucht und sich uns annähert.“

Weihnachtsgruß 2019

Weihnachtsgruss

 

Beim Peru-Basar warteten besondere Aktionen auf die Besucher

Bericht vom 5. November 2019 der Dülmener Zeitung, Ulla Böing

Auf ein Rendezvous mit einem Buch

IMG 4348Mittlerweile ist er über die Grenzen Dülmens hinaus bekannt, der Basar des Peru-Kreises St. Joseph. Und auch bei der fünften Auflage schafften es die zehn Frauen des Kreises erneut, den Markt noch attraktiver zu gestalten.

So öffnete wegen des großen Andrangs die Veranstaltung im Pfarrheim St. Joseph bereits eine Stunde früher als sonst. Im Literatur-Café konnten die Besucher frisch gebackene Waffeln genießen, und die Tische selbst mit den vielen selbst gebastelten Sachen waren gut gefüllt.

Zum ersten Mal mit dabei waren die Bewohner des Hauses Pia, einer Einrichtung der Alexianer für Demenzkranke. Sie hatten zum Beispiel schöne Bilderrahmen gebastelt und bemalt. Auch stellten sie aus einfachen Materialen Engel oder Kerzen her. Vertreten war auch der Eine-Welt-Laden, ebenso unterstützte die Frauengemeinschaft St. Joseph den Peru-Kreis.

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Gedenktafel

Bericht vom 4. Oktober 2019 

Gedenktafel an Pfarrer Peter ThewesWieder einmal wurde in Dülmen eine kleine Gedenktafel der Öffentlichkeit übergeben: Am Pfarrhaus von St. Joseph erinnert seit dem 3. Oktober ein Schild mit historischem Foto an einen Besuch Bischof Friedrich Kaisers in St. Joseph im Jahre 1967 bzw. an die damalige Begegnung mit Pfarrer Thewes. Damals war der aus Dülmen stammende Missionsbischof zum letzten Mal in Europa. Der damalige „Gründungspastor“ Peter Thewes, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, ist noch vielen Dülmenern in lebhafter Erinnerung. Bei der Enthüllung der Gedenktafel am Abend des 3. Oktober äußerten Werner Jostmeier und Josef Wichmann als Zeitzeugen ganz persönliche Erlebnisse mit Peter Thewes, der eine als damaliger Jugendlicher, der andere als damaliger Kaplan. „Es war die Zeit der großen Jugendliturgien in St. Joseph“, erinnert sich Werner Jostmeier rückblickend. Aber auch durch die Zeltlager und andere innovative Maßnahmen habe Pfarrer Thewes die jungen Leute in den Aufbau des Gemeindelebens eingebunden. Dies kann Josef Wichmann bestätigen: „Peter Thewes war zeitgemäß. Er wusste, man kann Probleme von heute nicht mit Methoden von gestern lösen.“ – Auch zwei peruanische Ordensfrauen aus der von Bischof Kaiser gegründeten Schwesterngemeinschaft nahmen an dem kleinen Festakt teil; zuvor waren sie den ganzen Tag mit dem Peru-Kreis auf dem Bürgerfest vor dem Rathaus.

Die Enthüllung im Kurzvideo >>>

Von Zeichen und Symbolen

Artikel aus dem Rundbrief Nr. 240, Markus Trautmann

Brosche„Caridad docente y penitente“ – dieser Schriftzug ziert die silbernen Broschen, die von den Schwestern der Ordensgemeinschaft, die Bischof Kaiser 1961 gründete, auf ihrem blauen Habit getragen werden. (Wir finden dieses „Erkennungszeichen“ auch auf der Titelzeile unseres Rundbriefes.) „Lehrende und sühnende Liebe“ – so lautet die deutsche Übersetzung der spanischen Worte. Sie nehmen Bezug auf den Namen der Gemeinschaft „Misioneras de Jesus Verbo y Victima“ bzw. auf den Wahlspruch von Bischof Kaiser „Verbum et victima“ – also auf deutsch „Wort und Opfer“.

Noch bevor Friedrich Kaiser 1961 seinen Missionsorden gründete, hatte er diese Begriffe aufgegriffen, als er sich 1958 als Leiter der Prälatur von Caraveli ein Wappen zulegte (das auch sein späteres Bischofswappen wurde). Das Wappen von Friedrich Kaiser zeigt in der Mitte ein Kreuz mit einem Herzen – Sinnbild der Herz-Jesu-Missionare: Sie verkünden, dass Jesus ein Herz für uns Menschen hat und für uns gestorben ist. Jesus hat zu den Menschen gesprochen: Dafür steht die Bibel auf einem weiteren Wappenfeld. Und das dritte Feld zeigt einen Kelch: In Wein und Brot teilt sich Jesus an uns aus und schenkt uns Gemeinschaft. 

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"Heilige unserer Zeit"

Friedrich Kaiser und Bernhard Poether

Abschlussfeier in LimaEindrucksvoll die Fotos, die am 26. Juli im Priesterseminar St. Toribio in Lima entstanden: rd. 11.000 Dokumente über das Leben und Wirken von Bischof Friedrich Kaiser (1903-1993), die in rd. zehn Jahren zusammengetragen worden waren, waren jetzt in zahlreichen Dokumentenordnern bzw. Aktenbündeln versammelt, um endlich versiegelt und Abschlussfeier in Limaauf die Reise nach Rom geschickt zu werden. Es gehört zu den Aufgaben der diözesanen Phase eines Seligsprechungsverfahrens, möglichst alle relevanten Dokumente und Aufzeichnungen aus dem Leben eines für die Seligsprechung vorgeschlagenen Kandidaten zusammenzutragen, ebenso die dokumentierten Zeugenaussagen von befragten Menschen, die im persönlichen Kontakt zum künftigen Seligen standen. Ähnliche eindrucksvolle Bilder von gesammelten Unterlagen für eine Kanonisierung entstanden übrigens am 9. März im französischen Rouen zur Vorbereitung einer Seligsprechung des Märtyrers Jaques Hamel. 

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Abschluss der diözesanen Untersuchung

Info vom 28. Juli 2018

Abschluss der diözesanen UntersuchungNachdem seit 2010 vom Erzbistum Lima die notwendige „diözesane Untersuchung“ für eine mögliche Seligsprechung von Friedrich Kaiser eröffnet worden war, wurden seitdem zahlreiche Dokumente und Zeugenaussagen zu dessen Leben zusammengetragen, auch in Deutschland. Insgesamt 54 Personen wurden vernommen; das erstellte Dossier umfasst rd. 10.000 Seiten.

Nun konnte die „diözesane Phase“ abgeschlossen werden. Aus diesem Anlass fand in Gegenwart von Erzbischof Carlos Castillo Mattasoglio im Priesterseminar von Lima am Freitag, dem 26. Juli, eine Feierstunde statt. Zugleich wurde eine Ordensfrau der „Gemeinschaft vom lehrenden und sühnenden Heiland“, Schwester Trinidad, vereidigt, um zeitnah die zusammengestellten Dokumente nach Rom zu bringen. 

Die Abschlussfeier wurde auch in einem Video festgehalten >>>

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„An das pilgernde Gottesvolk“

Gedanken zum Papst-Brief

PapstPapst Franziskus hat am 29. Juni 2019 einen Brief „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ geschrieben, in dem er die deutschen Katholiken darin bestärkt, Glaube und Kirche zu erneuern – und sich zugleich in Gelassenheit und Geduld zu üben. „Die derzeitige Situation anzunehmen und sie zu ertragen, impliziert nicht Passivität oder Resignation und noch weniger Fahrlässigkeit; sie ist im Gegenteil eine Einladung, sich dem zu stellen, was in uns und in unseren Gemeinden abgestorben ist, was der Evangelisierungund der Heimsuchung durch den Herrn bedarf. Das aber verlangtMut.“ (Kp. 5) 

Papst Franziskus ermuntert ausdrücklich , dass „die anstehenden Herausforderungen, die verschiedenenThemen und Fragestellungen“ nicht „verschleiert“ werden – „wobeidarauf zu achten ist, dass wir uns nicht in ihnen verstricken und denWeitblick verlieren, der Horizont sich dabei begrenzt und dieWirklichkeit zerbröckelt.“ (Kp. 9)Bei dieser Gelegenheit ermahnt der Papst, den „Sensus Ecclesiae“, also den „Glaubenssinn der Gesamtkirche“ nicht aus dem Blick zu verlieren: Er „befreit uns von Eigenbrötelei und ideologischen Tendenzen“ und erinnert daran, dass jeder Gläubige immer „auch zur Gesamtheit der Gläubigen gehört.“ (Kp. 9)

Daher lohnt sich der Blick über den Tellerrand der eigenen Befindlichkeiten, auch als Kirche. Denn „die Weltkirche lebt in uns aus den Teilkirchen, so wie die Teilkirchen in und aus der Weltkirche leben und erblühen; falls sie von der Weltkirche getrennt wären, würden sie sich schwächen, verderben und sterben. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Gemeinschaft mit dem ganzen Leib der Kirche immer lebendig und wirksam zu erhalten. Das hilft uns, die Angst zu überwinden, die uns in uns selbst und in unseren Besonderheiten isoliert, damit wir demjenigen in die Augen schauen und zuhören oder damit wir auf Bedürfnisse verzichten können und so denjenigen zu begleiten vermögen, der am Straßenrand liegen geblieben ist.“ (Kp. 9)

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„Neue Heilige“: 

Spannende Internetplattform

 

HC
Das Seligsprechungsverfahren für Bischof Friedrich Kaiser ist eines von vielen, die momentan weltweit für zahllose Glaubenszeugen verschiedenster Epochen durchgeführt werden. Die „Gemeinschaft der Heiligen“, zu der ja jeder Christ berufen ist, bekommt so einen eindrucksvollen und vielfältigen Ausdruck.
Die Internetplattform 
„New Saints“ >>> dokumentiert akribisch den jeweils momentanen Verlaufsstand der Kanonisierungsverfahren.
Hingewiesen sei auf die Suchmaschine dieser Website sowie die vorhandene Übersetzungsfunktion.
Viel Freude beim Stöbern!